Sonderpreis im Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein für eine Entwicklung aus der Lübecker Psychoneurobiologie
Im Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein 2016 wurde am 7. November in Kiel ein interaktives und internetbasiertes Therapieprogramm inklusive Handy-App zur nachhaltigen Gewichtsreduktion aus Lübeck ausgezeichnet. Der mit 1.000 Euro dotierte Sonderpreis in der Kategorie „IT“ ging an Prof. Dr. Kerstin Oltmanns aus der Sektion für Psychoneurobiologie der Universität zu Lübeck gemeinsam mit Malte Fentroß und Dipl.-Betriebswirt Axel Schulz.
Das Programm setzt dabei nicht auf das Zählen von Kalorien, sondern unterstützt die Nutzer im psychologischen und verhaltensneurobiologischen Bereich: Auf der Basis bewährter verhaltenstherapeutischer Methoden soll es die Wahrnehmung von Hunger- und Sättigungsgefühl schulen und die Verknüpfung von negativer Emotion und Nahrungsaufnahme auflösen, die zum so genannten Trost- oder Stressessen führt.
Prof. Oltmanns ist Leiterin der Sektion für Psychoneurobiologie der Universität zu Lübeck mit dem Forschungsschwerpunkt Adipositas und hat das Programm gemeinsam mit dem selbstständigen Projektentwickler Schulz und dem Informatiker und Softwareentwickler Fentroß entwickelt. Eine Unternehmensgründung ist für das Ende der Entwicklungsphase geplant. Die Marktreife des Programms ist für Anfang 2017 angestrebt.
"Anders denken, innovative Ideen erkennen, Mut haben, daraus Realität zu kreieren - dieses Denken und Handeln wollen wir mit dem Sponsoring von IT-Sonderpreis immer wieder würdigen und unterstützen", sagte Lydia Bahn, Geschäftsführerin der assono GmbH für IT-Consulting & Solutions, die den Preis stiftete.
Bereits zum siebten Mal wurden im Rahmen des Ideenwettbewerbs Schleswig-Holstein herausragende Ideen mit wirtschaftlichem Potenzial aus dem echten Norden ausgezeichnet. Der erste Platz ging an Dipl.-Ing. Jan Sticklus und Geologe Dr. Tom Kwasnitschka vom GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die eine innovative Konstruktionsmethode für leistungsstarke, leichte und günstige Unterwasserleuchten für den Einsatz in der Tiefsee entwickelt haben.
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, Schirmherr des Ideenwettbewerbs, beglückwünschte die Gewinner zu ihrem Erfolg: „Wir wollen im echten Norden die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, damit sich außergewöhnliche Ideen entwickeln können und zu Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen reifen, die sich am Markt durchsetzen.“ Dabei sei es eine der zentralen Aufgaben des Landes, potenzielle Gründer, Gründungshelfer und Fördereinrichtungen auf möglichst direktem Weg zusammenzubringen. „In diesem Zusammenhang hat der Ideenwettbewerb nicht nur eine wichtige Netzwerkfunktion“, sagte Meyer. „Er ist auch eine zentrale Plattform, um immer wieder auf die große Bedeutung des Technologietransfers über Gründung aufmerksam zu machen.“
Sektion für Psychoneurobiologie erhält Sonderpreis "BioMed" beim Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein 2014
Ideenwettbewerb 2014: Lübecker Projekt ausgezeichnet
Appetitreduktion durch elektrische Gehirnstimulation - Erfolgreiche Kooperation von Psychoneurobiologie und Neuro- und Bioinformatik
Prof. Dr. med. Kerstin Oltmanns, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Martinetz und Alina Kistenmacher von der Universität zu Lübeck sind im Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein 2014 mit dem Sonderpreis in der Kategorie "BioMed" ausgezeichnet worden. Prof. Oltmanns ist Leiterin der Sektion Psychoneurobiologie, Prof. Martinetz Direktor des Instituts für Neuro- und Bioinformatik und Alina Kistenmacher Ökotrophologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Sektion für Psychoneurobiologie.
Nach 13 Jahren auf dem Gebiet der Adipositas- und Diabetes-Forschung arbeiten die Wissenschaftler an einer Methode zur Appetitreduktion durch elektrische Gehirnstimulation. Während Diäten häufig mit dem Jojo-Effekt enden und Appetithemmer unerwünschte Nebenwirkungen haben, ist die präventive und therapeutische Unterdrückung von Hungergefühlen direkt im Gehirn nicht nur ein völlig neuer Ansatz, sondern auch die optimale Strategie, um Patienten mit Übergewicht, Bluthochdruck oder Typ 2 Diabetes langfristig zu helfen. Die Entwicklung einer Software, die individualisierte Protokolle zur elektrischen Hirnstimulation errechnet, ist in Planung. zur Pressemitteilung